Sonntag, 12. September 2010

Woche 1: Über einen immerzu redenden Holländer und mein erstes Eishockeyspiel...


Montag… Unglaublich… Bin ich tatsächlich schon eine Woche hier? Eine Woche in Finnland, Lappland, Rovaniemi? 3000 Kilometer entfernt von zu Hause? Zeit für ein kleines Fazit… 

Karolina, Annalisa, Erik, Massimo, Henri & Antti
Genau genommen, weiß ich aber gar nicht so Recht, wo ich überhaupt anfangen soll. Ich lebe gemeinsam mit einer Kanadierin (Karolina) und einer Italienerin (Annalisa) in einer Appartementwohnung in einem Studentenwohnheim. Jeder von uns hat sein eigenes Zimmer, aber wir teilen uns Küche und Bad. Aber weil wir wirklich gut miteinander auskommen, stehen unsere Türen immer offen, wir essen gemeinsam und unternehmen viel. Aber apropos offene Türen… Genau genommen steht unsere Wohnungstür jedem offen. Ich glaube, es gab bisher keinen Abend, an dem wir keine Gäste hatten. Da sind z.B. zwei richtig coole Holländer (Erik und Henri), die direkt über uns wohnen, ein Italiener (Massimo), sowie ein Finne (Antti). Ihr merkt schon; wir sind ein multikultureller Haufen. Aber weil jeder von uns gut Englisch spricht, ist das überhaupt kein Problem. Und nebenbei besteht die Möglichkeit Finnisch, Holländisch, Italienisch und natürlich Deutsch zu lernen. ;-)

In Rovaniemi gibt es genau einen Berg (Ounasvaara). Und auf eben diesem Berg wohnen wir. Eigentlich kein Problem, wenn da nicht… Ja, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich mir ein gebrauchtes Fahrrad kaufen musste und mit eben diesem Fahrrad jeden Tag an die Uni radeln muss. Ja, ihr lest richtig: Romi fährt Fahrrad. :-) (Wie jeder andere Student auch.) Ich denke, ich schlage mich ganz gut und meine Fahrfähigkeiten verbessern sich täglich. :-D Während ich letzte Woche noch absteigen und das Rad schieben musste, schaffe ich es inzwischen den Berg auf meinem Fahrrad zu bezwingen. ;-) Ich bin zwar noch immer skeptisch, wie das Ganze im Winter bei -20°C funktionieren soll, aber wir werden sehen. Ich halte euch auf dem Laufenden. ;-)

Die Uni hier ist top… Lecker Essen (Und billig ist es obendrein.  Nur 2.60€ für Salat, Hauptspeise und ein Getränk. Und man kann so viel Nachschlag haben, wie man will. Cool, huh?), nette und hilfsbereite Dozenten und Professoren und ein wirklich grandioses Gebäude. Wenn ich da an Gießen denke, naja… :-) Nur das Unisystem ist irgendwie merkwürdig… Man wählt eine Vorlesung oder ein Seminar, besucht diese/s für ein, zwei oder drei Wochen an verschiedenen Wochentagen zu verschiedenen Zeiten und schreibt direkt danach eine Klausur oder eine Hausarbeit. Klausurphasen gibt es hier also nicht.

Auf dem Weg zur Uni. ;-)
Finnland an sich ist wunderschön… Wenn die Lebensmittel nur nicht so wahnsinnig teuer wären. :-( 
Am Samstag waren wir wandern. Eine 10 Kilometer Route. Wir waren so ziemlich die einzigen Menschen in den Wäldern Finnlands. Aber es war einfach unglaublich. Ach übrigens… Wir, d.h. Erik, der NIEMALS aufhört zu reden (ja, er macht mir Konkurrenz), Henri, Karolina und ich. Als Belohnung gab es dann Abendessen bei Mc Donald’s. Der nördlichste Mc Donald’s der Welt. Cool oder? :-) 

 Sonntag habe ich es dann vorgezogen Rovaniemi auf eigene Faust und alleine zu erkunden und einfach ein bisschen die Ruhe zu genießen. In Rovaniemi gibt es eine große Multifunktionsarena namens „Lappi Areena“. Für einen Menschen wie mich, der schon viele Multifunktionsarenen von innen gesehen hat, ist sowas natürlich besonders interessant. Ich bin also kurzerhand einfach mal reingegangen… Und siehe da: Plötzlich fand ich mich als Zuschauer des allerersten Eishockeyspiels meines Lebens wieder.  Es war zwar „nur“ die Jugendmannschaft von „RoKi“ (Das ist der Name des Erstligateams von Rovaniemi.). Aber interessant war es trotzdem! Ihr müsst wissen: Eishockey ist eine der wichtigsten Sportarten Finnlands. Wenn nicht sogar DIE wichtigste.

Nach dem Spiel habe ich also weiter die Gegend erkundet. Sport scheint hier in Rovaniemi allgemein eine sehr wichtige Rolle zu spielen. Es gibt ein riesiges Sportscenter namens Santa Sports (Rovaniemi ist die Heimatstadt des Weihnachtsmanns.), in dem man so ziemlich JEDE Sportart ausüben kann. Das Angebot reicht von einem Schwimmbad, über eine Bowlingbahn, bis hin zu einer Kletterwand. Eine „normale“ Sporthalle gibt es natürlich auch. Apropos… Meine Tutorin Jenni kennt einen Basketballcoach, der angeboten hat, dass ich mal an einem Training teilnehmen kann. Ich glaube, das werde ich machen. :-)

Unbeschreiblich. <3
Mein Weg führte mich im Anschluss über die Skipiste, quer durch den Wald, zu den Skisprungschanzen. I LOVE it! Ein einzelner Springer trainierte sogar. Hach, endlich wieder das Geräusch des Springers in der Spur und beim Absprung. Nachdem er seine Einheit beendet hatte, entschied ich mich die Stufen zum Schanzenturm zu erklimmen. (Verbotenerweise. :D) Alleine dort oben zu stehen, ist noch immer ein unbeschreibliches Gefühl.

Und mit eben diesem Gefühl endete dann auch meine erste Woche in Finnland, Lappland, Rovaniemi, 3000km entfernt von zu Hause…

P.S. Wie ihr vielleicht merkt, habe ich es leider nicht geschafft, den Blogeintrag an dem Tag zu veröffentlichen, an dem ich ihn begonnen habe. Aber aus Längengründen möchte ich hier trotzdem erstmal eine Pause einlegen.

Nun noch einige Impressionen:
Mein Zimmer! :-)
Der Polarkreis.
Finnland <3
Die Jungs und ich. :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen